In den meisten Hochwasser-Gebieten in Baden-Württemberg entspannt sich die Situation mehr und mehr. In vielen Orten laufen die Aufräumarbeiten. Hier alles Wichtige im Rückblick.
- Rems-Murr-Kreis hebt Katastrophen-Voralarm auf
- Frau nach 52 Stunden von Baumkrone gerettet
- Kanalisation überlastet - Fäkalien und Dreck laufen in Innenstadt von Lauffen
- Wahllokale müssen nach Hochwasser verlegt werden
- Flusspegel sinken - Wasserstand am Bodensee steigt
- Bundeskanzler Scholz will am Donnerstag Regierungserklärung abgeben
- Kretschmann: Soforthilfen des Landes möglich
- Umweltministerin: Gefahrenlage in Oberschwaben noch nicht vorbei
- Kretschmann: BW auf Starkregenereignisse gut vorbereitet
- Bundespräsident dankt Helfern in Hochwassergebieten
- Fünftes Todesopfer durch Überflutungen
Aufräumen nach der Flut - bei überwiegend trockenem Wetter
Nach den heftigen Regentagen und teils dramatischen Überflutungen soll es in den kommenden Tagen zwar wechselhaft, aber überwiegend trocken bleiben. Am Bodensee werden morgen noch steigende Pegelstände erwartet, ansonsten normalisiert sich die Lage. Jetzt geht es an die Beseitigung der Schäden.
Fünf Menschen sind in Baden-Württemberg und Bayern ums Leben gekommen. Eine vermisste Frau konnte heute in Neu-Ulm unversehrt gerettet werden, nachdem sie 52 Stunden in einer Baumkrone ausgeharrt hatte. In einigen Gemeinden haben Schutzmaßnahmen das Schlimmste verhindert, andere Orte sehen hier dringenden Nachholbedarf. Die Landesregierung hat Unterstützung versprochen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) warnte aber auch, dass aufgrund des Klimawandels solche Ereignisse zunehmen werden.
Damit schließen wir den Live-Ticker zum Hochwasser in Baden-Württemberg. Alle wichtigen Infos findet ihr jederzeit auf SWRAktuell.de/bw, in der SWR Aktuell App, in unserem Newsletter am Morgen, auf WhatsApp, bei Instagram, Facebook und X, früher Twitter, und natürlich auch im Radio und TV.
Menschen in Rudersberg lassen sich nicht unterkriegen
Die Wassermassen haben die Gemeinde Rudersberg im Rems-Murr-Kreis am Sonntag besonders hart getroffen. Über einen Meter stieg das Wasser. Für Bewohnerinnen und Bewohner heißt es jetzt ihre Wohnungen und Geschäfte von Schlamm und Dreck zu befreien. Doch es gibt auch Situationen, die sie zum Lachen bringen - etwa wenn jemand erzählt, dass ein Kunde der Metzgerei deren Preisschilder mehrere Kilometer entfernt gefunden hat. Außerdem gibt es eine riesige Hilfsbereitschaft.
"Nachbarschaftshilfe ist grandios"Zwischen Verzweiflung und Lachen: Rudersberg räumt auf
THW-Präsidentin dankt Freiwilligen und fordert bessere Ausstattung
Freiwillige aus ganz Baden-Württemberg befüllen beim Technischen Hilfswerk (THW) in Ulm weiterhin Sandsäcke für die Hochwassergebiete. Am Nachmittag ist ein Transporter mit tausenden Sandsäcken nach Bayern aufgebrochen. Vor allem in Passau werden sie nach wie vor gebraucht. Dort hat das Hochwasser an der Donau fast die Zehn-Meter-Marke erreicht. THW-Präsidentin Sabine Lackner bedankte sich bei den Helferinnen und Helfern, betonte aber auch, dass die Einsatzkräfte aufgrund der zunehmenden Starkregenereignisse besser ausgestattet werden müssten.
Präsidentin des Technischen Hilfswerkes dankt EhrenamtlichenTHW in Ulm verlädt weitere Sandsäcke für Hochwassergebiete
Rems-Murr-Kreis hebt Katastrophen-Voralarm auf
Das Landratsamt im Rems-Murr-Kreis hat den sogenannten Katastrophen-Voralarm beendet. Die Hochwasser-Lage im Kreis habe sich entschärft, teilte die Behörde heute mit. Durch die Vorstufe des Katastrophenalarms kann der Einsatz von Helferinnen und Helfern des Katastrophenschutzes sichergestellt werden. Nun würden Rückhaltebecken langsam und kontrolliert abgelassen, so das Landratsamt. Trotz der Entwarnung habe die Behörde aufgrund der Auswirkungen des Starkregens eine außergewöhnliche Einsatzlage festgestellt.
Häfen am Bodensee kämpfen gegen Treibholz
Mit den Wassermassen ist auch jede Menge Treibholz in den Bodensee geschwemmt worden. Damit haben die Häfen jetzt zu kämpfen. In Kressbronn (Bodenseekreis) haben Beschäftigte eines Jachthafens Ölsperren ausgelegt. Sie sollen verhindern, dass Holz in das Hafenbecken treibt. Zwar habe man Erfahrung mit viel Treibholz, heißt es von dem Hafen-Team. doch diesmal sei die Menge viel größer.
Wegen Unwetter angespültBodenseehäfen kämpfen gegen Treibholz
Frau nach 52 Stunden von Baumkrone gerettet
Gute Nachrichten von einer seit Sonntag im bayerischen Hochwassergebiet vermissten Frau: Die 32-Jährige hat im schwäbischen Neu-Ulm mehr als 52 Stunden in einer Baumkrone ausgeharrt. Heute wurde sie mit Hilfe einer Drohne gefunden, wie die Polizei in Kempten mitteilte. Zum Zeitpunkt der Rettung stand das Wasser laut Polizei immer noch brusthoch, so dass die Frau mit einem Hubschrauber gerettet werden musste. Die 32-Jährige war den Angaben zufolge sichtlich geschwächt und dehydriert und kam vorsorglich in ein Krankenhaus. Ansonsten war sie aber körperlich unversehrt.
Vermisste Spaziergängerin gerettetFrau harrt bei Hochwasser 62 Stunden in Baum bei Neu-Ulm aus
BUND Baden-Württemberg fordert konsequenteren Klimaschutz
Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) Baden-Württemberg ruft die Landesregierung angesichts des Hochwassers auf mehr für den Klimaschutz zu tun. "Inzwischen wissen alle, dass es durch den Klimawandel häufiger zu Starkregenereignissen und damit zu Hochwassern kommen wird. Um dem entgegenzuwirken, braucht es eine Vielzahl von Maßnahmen", so die BUND-Landesvorsitzende Sylvia Pilarsky-Grosch. "Aber vor allem braucht es dringend ein Umdenken im Naturschutz." Der BUND Baden-Württemberg fordert als wichtigste Maßnahmen den Stopp der Bodenversiegelung und die Renaturierung von Bächen und Flüssen. Außerdem solle die Bodenstruktur verbessert werden.
Kanalisation überlastet - Fäkalien und Dreck laufen in Innenstadt von Lauffen
Ein Gemisch aus Fäkalien, Öl und Dreck ist in Lauffen am Neckar (Kreis Heilbronn) aus der Kanalisation ausgetreten und hat die Innenstadt, Felder, aber auch einen Spielplatz geflutet. Aufgrund des Hochwassers sei die Kanalisation völlig überlastet, hieß es von der Stadt.
Kanalisation überlastetLauffen: Ungeklärtes Hochwasser überflutet Felder und Spielplatz
Wahllokale müssen nach Hochwasser verlegt werden
Nach dem Hochwasser verlegt die Stadt Winnenden (Rems-Murr-Kreis) zwei Wahllokale für die Europa- und Kommunalwahlen am kommenden Sonntag. Zwar stünden sie mittlerweile nicht mehr unter Wasser, die Böden seien aber mit Schlamm verschmutzt, so die Stadt. Es sei nicht absehbar, dass die beiden Wahllokale bis zum Sonntag wieder betriebsbereit seien. Die Örtlichkeiten, in die ausgewichen werden soll, seien 100 Meter von den ursprünglichen entfernt.
Weiter steigende Pegelstände in Rheinland-Pfalz
In Baden-Württemberg beruhigt sich die Lage in den meisten Gebieten mehr und mehr. Auch in Rheinland-Pfalz ist allmählich Entspannung in Sicht. Am Mittelrhein und an einzelnen Pegeln am Oberrhein steigen die Wasserstände allerdings noch, wie die Hochwasservorhersagezentrale des Landesamtes für Umwelt Rheinland-Pfalz mitteilte. Die Schifffahrt dort ist eingestellt. An vielen Orten werden Schutzwände aufgebaut. Die Pegel erreichen ihre Höchststände voraussichtlich am Dienstagabend und am Mittwoch.
Schifffahrt wieder möglichHochwasserlage in RLP entspannt sich vorerst weiter
Flusspegel sinken - Wasserstand am Bodensee steigt
Die Pegel der Flüsse rund um den Bodensee und in Oberschwaben sinken derzeit wieder, doch nun steigt der Wasserstand des Bodensees. Er hat vergangene Nacht die Hochwassermarke überschritten und liegt aktuell bei 4,89 Meter. Vereinzelt tritt er über die Ufer. Die Stadt Radolfzell (Kreis Konstanz) hat deswegen bereits mehrere Fuß- und Radwege gesperrt. Nicht passierbar ist auch der Uferweg an der Marienschlucht bei Bodman-Ludwigshafen (Kreis Konstanz), dort ist ein Hang nach dem Dauerregen der vergangenen Tage abgerutscht. Der Schiffsverkehr sei bisher noch nicht beeinträchtigt, heißt es von den Stadtwerken Konstanz. Die Zufahrt zur Autofähre werde aber immer steiler, zusätzliche Brücken sollen die Auffahrt erleichtern, tiefergelegte Autos müssten aber bereits weggeschickt werden.
In Lindau bereitet sich die Stadtverwaltung aktuell darauf vor, dass der Bodenseepegel am bayerischen Ufer morgen die fünf-Meter-Grenze überschreiten könnte. Die Stadt baut darum mehrere Hochwassersperren auf. Derzeit werden vorsorglich rund 10.000 Sandsäcke befüllt.
Landwirtschaftsminister Hauk besucht Obermarchtal
Der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) besucht heute den Alb-Donau-Kreis. Wie das Ministerium mitteilt, will er sich in Obermarchtal ein Bild von den Hochwasserschäden in der Landwirtschaft machen. Am frühen Abend wird Hauk auf einem Hof in Obermarchtal-Mittenhausen erwartet, bei dem zahlreiche Felder unter Wasser standen.
Bundeskanzler Scholz will am Donnerstag Regierungserklärung abgeben
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will sich am Donnerstag im Bundestag zur aktuellen Sicherheitslage äußern, wie ein Sprecher der SPD-Fraktion bestätigte. Hintergrund sind die bevorstehende Fußball-EM und der tödliche Messerangriff in Mannheim. Aber auch die Hochwassersituation soll Thema der Regierungserklärung sein. Im Anschluss soll es eine 90-minütige Debatte geben.
Versicherer gegen Pflichtversicherung
Nach dem Hochwasser in Baden-Württemberg und Bayern erwarten die deutschen Versicherer überdurchschnittlich große Schäden. Für eine genauere Einschätzung ist es nach Angaben des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) aber noch zu früh. "Die Bilder aus Bayern und Baden-Württemberg lassen Schlimmes erahnen. Unsere Unternehmen erreichen schon jetzt viele Schadenmeldungen", sagte GDV-Chef Jörg Asmussen. Eine von den Bundesländern geforderte Pflichtversicherung gegen Elementarschäden lehnen die Versicherer weiter ab - die Kosten für solche Versicherungen seien zu hoch. Stattdessen sprechen sie sich für eine bessere Prävention aus: Es brauche Bauverbote in Überflutungsgebieten, eine Pflicht zu widerstandsfähigen Baustoffen und bessere Hochwasserschutzanlagen.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte angesichts des Hochwassers seine Forderung nach einer verpflichtenden Versicherung gegen Elementarschäden erneuert.
Bei Hochwasser verlieren auch Rehe und Hasen ihre Lebensräume
Wiesen und Felder stehen seit Tagen unter Wasser - das ist auch für Rehe, Hasen, Rebhühner oder Füchse ein Problem. Denn sie finden in den überschwemmten Gebieten keine Nahrung mehr und müssen in fremde Gebiete fliehen. In Panik laufen Rehe weg, erklärt ein Jäger. Sie können dann auch kopflos in Zäune, vor Autos rennen oder in Wohngebiete flüchten. "Dann steht vielleicht auch mal ein Reh in Ihrem Garten", so der Jäger. Wenn das passiert, solle man das Tier aber in Ruhe lassen und einen Jäger anrufen.
Überschwemmte LebensräumeJäger aus Krumbach: Was Hochwasser für Wildtiere bedeutet
Wasser durchbricht Lärmschutzwand: B10 wieder frei
Die Sperrung der B10 in Ebersbach an der Fils (Kreis Göppingen) ist nach der Überflutung aufgehoben worden. "Es ging dann jetzt doch schnell", sagte ein Sprecher des Landratsamts Göppingen. Die Straße sei seit heute früh 5 Uhr wieder frei. Wassermassen hatten am Sonntag an der Bundesstraße eine Lärmschutzwand durchbrochen und die Fahrbahnen überflutet.
Kretschmann: Soforthilfen des Landes möglich
In Baden-Württemberg gebe es in besonderen Situationen Soforthilfen des Landes für Betroffene, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bei einer Pressekonferenz am Mittag. Für alles weitere müssten aber erst die Schadenshöhen ermittelt werden. Außerdem hat Kretschmann erneut eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden gefordert. Es sei aber klar, dass man sowas nur bundesweit machen könne. Er hoffe, dass man das vor dem Hintergrund der Ereignisse jetzt hinbekomme, so der 75-Jährige.
Ministerin: Investitionen in Hochwasserschutz haben sich ausgezahlt
Die Investitionen in den Hochwasserschutz in Baden-Württemberg haben sich laut Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) ausgezahlt. An vielen Stellen sei es glimpflich gelaufen, weil man über technische und andere Hochwasserschutzmaßnahmen verfüge. Man müsse aber auch die bisherigen Schutzeinrichtungen vor Hochwasser immer überprüfen und schauen, ob Dämme und anderes noch den Anforderungen entsprechen. "Man kann sagen, dass Klimaanpassung und Klimaschutz die große Elementarversicherung unserer Gesellschaft sind", so Walker weiter.
Das Hochwasserrückhaltebecken Urlau im Allgäu hat in den vergangenen Tagen die Stadt Leutkirch vor den Wassermassen geschützt. Trotzdem gab es problematische Momente. So hat der Hochwasserschutz funktioniert:
So hat der Hochwasserschutz funktioniertStadt Leutkirch bleibt von den Wassermassen verschont
Umweltministerin: Gefahrenlage in Oberschwaben noch nicht vorbei
Die Hochwasserlage in Baden-Württemberg entspannt sich an vielen Orten wieder. Gerade im Bereich Oberschwaben habe sich die Gefahrenlage aber noch nicht ganz aufgelöst, sagte Landesumweltministerin Thekla Walker (Grüne) am Mittag auf der Landespressekonferenz in Stuttgart. Die nächsten Tage werde man die Lage weiter beobachten müssen. Man hoffe aber und gehe davon aus, dass die Lage auch dort in den nächsten Tage besser werde.
Kretschmann: BW auf Starkregenereignisse gut vorbereitet
Für Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ist das Land im Hochwasserschutz gut aufgestellt. Man müsse verstärkt mit dem Auftreten solcher Starkregenereignisse rechnen, sei aber längst darauf vorbereitet, sagte er am Mittag bei einer Pressekonferenz.
Bundespräsident dankt Helfern in Hochwassergebieten
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den tausenden Helfern in den Hochwassergebieten Süddeutschlands für ihren Einsatz gegen die Fluten gedankt. "Es ist großartig zu sehen, wie viele Menschen es gibt, die in Zeiten schwerster Not für ihre Mitmenschen da sind", so Steinmeier. Ihnen allen sage er seinen ganz herzlichen Dank.Dieser Dank gelte allen Helferinnen und Helfern, die in den Überschwemmungsgebieten seit Tagen pausenlos im Einsatz seien. Steinmeier ergänzte, seine Gedanken seien bei den Angehörigen der Menschen, die bei der Hochwasserkatastrophe ums Leben gekommen seien. Sie seien auch bei jenen, die ihre Häuser verlassen mussten und in den Fluten ihr Hab und Gut verloren haben.
Malteser: Rettungskräfte müssen Erlebnisse aufarbeiten
Das Hochwasser in Baden-Württemberg geht zurück und die Rettungskräfte im Land können langsam durchatmen. Stefan Simon von den Maltesern der Diözese Rottenburg-Stuttgart sagte im Gespräch mit dem SWR, dass jetzt das Erlebte der vergangenen Tage aufgearbeitet werde.
Das Interview mit Stefan Simon zum Nachhören:
Evakuierte in Ebersbach zurück in ihren Häusern
In Ebersbach (Kreis Göppingen) seien alle evakuierten Personen wieder zurück in ihren Häusern, sagte eine Sprecherin der Stadt. Außerdem seien alle Kitas und Schulen, die am Vortag wegen der dramatischen Ereignisse geschlossen bleiben mussten, inzwischen wieder geöffnet. Das Landratsamt Göppingen warnte unterdessen vor dem Betreten überfluteter Waldbereiche. Die riesigen Wassermassen hätten im Wald zu zahlreichen Gefahrenquellen geführt, so das zuständige Forstamt.
FC Bayern spendet eine Million Euro für Hochwasser-Opfer
Der FC Bayern München spendet eine Million Euro für die Opfer der Hochwasser-Katastrophe in Süddeutschland. Ziel sei es, den Betroffenen in Bayern und Baden-Württemberg schnelle und unbürokratische Hilfe zukommen zu lassen, teilte der deutsche Fußball-Rekordmeister am Dienstag mit. "Das Hochwasser hat große Schäden und schreckliches Leid verursacht. Gerade in solchen Ausnahme-Situationen braucht es einen besonderen Gemeinschaftsgeist - wie das aktuell viele Menschen vor Ort an den Tag legen", sagte Präsident Herbert Hainer. "Dem FC Bayern ist es ein Anliegen, Solidarität zu zeigen und die Betroffenen zu unterstützen." Über die genaue Verwendung der Mittel will der Verein "zeitnah" entscheiden.
Braunsbach: Wasserpegel laut Campingplatzbetreiber höher als bei Sturzflut 2016
Auf dem Naturcampingplatz in Braunsbach (Kreis Schwäbisch Hall) haben die Aufräumarbeiten bekommen. Der Kocher erreichte dort am Sonntag einen höheren Pegel als vorausgesagt. Der Scheitelpunkt war bei 3,70 Meter. Vorsorglich hatte man den Campingplatz vorher geräumt. Bis er wieder geöffnet werden kann, werde es dauern, sagte Betreiber Dietmar Sorg dem SWR. Das Wasser habe unterm Haus "alles rausgespült". Viele Fahrräder, Holz und auch ein Rasenmäher seien einfach weggespült worden oder seien jetzt defekt. Das Wasser sei höher gestanden als bei der Sturzflut 2016, so Sorg. "Es waren nur noch wenige Zentimeter, dann wäre es in den Sanitärbereich reingelaufen. Den Wasserstand hatten wir bisher hier noch nicht", sagte er.
Wasserstände gehen zurückHochwasser in Heilbronn-Franken: Lage entspannt sich
DLRG schickt Helfer aus Südbaden nach Bayern
Mehrere DLRG-Ortsgruppen aus dem Regierungsbezirk Freiburg schicken Rettungskräfte und Boote in den überschwemmten bayerischen Landkreis Günzburg. Der Freiburger Wasserrettungszug etwa ist schon unterwegs. Die Helfer aus Südbaden sollen die Rettungskräfte vor Ort unterstützen und ablösen.
Fünftes Todesopfer durch Überflutungen
Die Zahl der bekannten Todesopfer infolge des Hochwassers in Bayern ist laut Polizei auf drei gestiegen. Eine Frau rutschte am Montag in Markt Rettenbach im Landkreis Unterallgäu mit ihrem Auto von einer Straße ins Wasser und wurde später leblos geborgen, teilten die Beamten mit.
Insgesamt starben durch die Überflutungen in Bayern und Baden-Württemberg fünf Menschen.
Erdrutsch verwüstet Fußballplatz in Baden-Baden
Ein Erdrutsch hat gestern Nachmittag einen Sportplatz im Baden-Badener Stadtteil Lichtental verwüstet. Zwischen 50 und 100 Kubikmeter Erde, Gestein und Bäume rutschten laut Feuerwehr Baden-Baden auf und neben den Fußballplatz des FC Lichtental. Verletzt wurde niemand, der Platz ist jedoch nicht mehr bespielbar.
Bretzfeld: Bürgermeister räumt Fehler beim Hochwasserschutz ein
Nach den Überschwemmungen ist klar: Nicht alle Gemeinden in der Region Heilbronn-Franken verfügen über einen ausreichenden Hochwasserschutz. Im Bretzfelder Ortsteil Weißlensburg (Hohenlohekreis) standen am Wochenende Straßen und Häuser unter Wasser. Anwohner kritisieren, sie hätten sich seit Jahren für mehr Hochwasserschutz stark gemacht - bislang sei jedoch nichts passiert. Der Bürgermeister von Bretzfeld, Martin Piott (parteilos), hat nun eingeräumt, die Prioritäten falsch gesetzt zu haben. Teil des Problems sind laut dem Bürgermeister aber auch die bürokratischen Hürden, die den Bau eines Damms durch Planungsphasen und Genehmigungen in die Länge ziehen. Einige Gemeinden wie zum Beispiel Niedernhall sind durch ihren erfolgreichen Hochwasserschutz glimpflich davongekommen.
Umweltministerin besucht NiedernhallHochwasserschutz: Was in Niedernhall Schlimmes verhindert - darauf wartet Weißlensburg schon lange
Update: Suche nach vermisstem Feuerwehrmann in Bayern geht weiter
Die Suche nach einem im Hochwasser im bayerischen Schwaben vermissten Feuerwehrmann wird laut Polizei heute doch fortgesetzt - allerdings werden die Einsatzkräfte sich dazu vorläufig nicht mehr ins Wasser begeben. Die Strömung sei derzeit so groß, dass dies für die Einsatzkräfte zu riskant sei, sagte ein Polizeisprecher. Deshalb gehe die Suche heute von Land aus mit Drohnen und einem Hubschrauber weiter. Die Einsatzkräfte befürchten, dass der 22-Jährige ertrunken ist. Der junge Mann war in der Nacht zum Sonntag in Offingen (Kreis Günzburg) nahe der Grenze zu Baden-Württemberg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen. Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot war bei starker Strömung gekentert. Vier Einsatzkräfte im Alter zwischen 24 und 70 Jahren konnten sich an Land retten und blieben unverletzt, nicht jedoch der 22-Jährige. Nach dem jungen Mann suchten kurz darauf Helfer der Freiwilligen Feuerwehren, der DLRG-Wasserrettung, der Wasserwacht, der Bundeswehr und der Polizei. Sollte der 22-Jährige tatsächlich ums Leben gekommen sein, wäre er das derzeit fünfte bekannte Todesopfer des Hochwassers in Bayern und Baden-Württemberg.
In einer früheren Version dieses Eintrags hieß es, die Suche nach dem vermissten Feuerwehrmann sei vorläufig eingestellt. Die Polizei hat ihre ursprünglichen Angaben jedoch nachträglich korrigiert.